/ Literaturfest München 2014

Vom 19. November bis zum 7. Dezember 2014 kamen rund 100 Autorinnen und Autoren aus aller Welt nach München. Almudena Grandes, Günter Grass, Judith Hermann, Navid Kermani, Michael Köhlmeier, Jonathan Meese, Herta Müller, Sten Nadolny, Håkan Nesser, Tim Parks, Tom Rachman, Rolando Villazón und Martin Walser waren unter den Gästen.

Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers sagte zur Eröffnung der Pressekonferenz: „Ein kleines Jubiläum des großen Fests rund ums Buch: Das fünfte Literaturfest baut viele Brücken von der Literatur zu anderen Künsten, vom Buch zu anderen Medien. Besonders gelingt die Verknüpfung von Innovation und Tradition, konzeptionellem Mut und bewährter Literaturvermittlung. Erstmals verleihen wir den städtischen Preis LiteraVision im Rahmen des Festivals. Er zeichnet Sendungen im Fernsehen aus, die Literatur in qualitätsvollen Formaten in dieses Massenmedium bringen.“
Die LiteraVisions-Preise ehren Filme über Bücher, Autorinnen und Autoren in den Kategorien Kurz- und Langfilm. Die zur Wahl stehenden Filme wurden am 28. und 29. November in einer öffentlichen Jurysitzung präsentiert und in Anwesenheit der Regisseure diskutiert.

Das Kuratorenprogramm des Literaturfests forum:autoren stand 2014 unter der künstlerischen Leitung von Clemens Meyer. Gemeinsam mit dem Leipziger Uwe-Karsten Günther (Initiator „Laden für Nichts“) gestaltete er vom 20. bis 27. November acht Performances, die auf die Auseinandersetzung mit Extremen und Provokationen zielten. Unter dem Motto „In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod“ rief Clemens Meyer dabei eine ‚radikale Moderne‘ aus: Seine Kunst sprengte Genregrenzen und brachte Schriftsteller, Schauspieler, Filmemacher und Musiker ins Gespräch: über Louis-Ferdinand Céline, Jean Genet, Jörg Fauser oder Hubert Fichte, über die „Diktatur der Kunst“, Büchners „Dantons Tod“, multimediale Klangkunst, oder schlicht das Entstehen von Literatur. Clemens Meyer übernahm dabei die Rolle des Regisseurs: „Als Regisseur will ich die acht Veranstaltungen miteinander vernetzen, die einzelnen Abende, Themen und Stücke inszenieren. Gesprächselemente (live und improvisiert) spielen dabei eine große Rolle, ebenso die Möglichkeit einer spontanen Intervention, sei es des Zuschauers, des Bühnenpersonals oder der anwesenden Künstler.“

Im Münchner Gasteig präsentierte sich täglich von 8 bis 23 Uhr, die 55. Münchner Bücherschau. Rund 300 Verlage stellten über 20.000 Neuerscheinungen aus. „Ein Höhepunkt des begleitenden Veranstaltungsprogramms“, betonte Michael Lemling, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern, „war der Auftritt von Günter Grass, der am 20. November eine Ausstellung seiner Radierungen zum Buch ‚Hundejahre‘ eröffnete. 50 Jahre nach Abschluss der ‚Danziger Trilogie‘ schuf Grass 136 Radierungen, die seine ‚Hundejahre‘ in eine faszinierende Bildergeschichte verwandeln.“ In dem von Thomas Kraft kuratierten Abendprogramm traten international renommierte Persönlichkeiten wie John Burnside, Hélène Grémillon, Navid Kermani und Håkan Nesser auf, Klassiker (Dostojewski, Goethe) wurden ebenso präsentiert wie große Unterhaltungsliteratur (Loriot). Kindern und Jugendlichen bot Kuratorin Edith Offermann Veranstaltungen mit Ute Krause und Andreas Fröhlich, Kirsten Boie und Timo Parvela an, darunter eine Experimentiershow, ein Bilderbuchspektakel, Konzerte und ein attraktives Mitmachprogramm. Im Foyer des Gasteigs präsentierte Bayern 2, der Medienpartner des Literaturfests, täglich wechselnde Gäste auf dem Bayern 2-Diwan.

Zum Fest-Programm des Literaturhauses München sagte Literaturhausleiter Dr. Reinhard G. Wittmann: „Große Geschichten auf großer Bühne – das Literaturhaus München ergänzte die Cross-Over-Veranstaltungen von Clemens Meyer mit einem klassischen Lesungs-Programm und großen Namen. Das diesjährige Festival zeigte alle Facetten der Literatur und der Literatur-Veranstaltungen!“ Neben Lesungen u.a. von Judith Hermann, Michael Köhlmeier, Herta Müller, Tom Rachman, Robert Seethaler und Martin Walser veranstaltete das Literaturhaus einen besonderen Abend zu Ehren von Botho Strauß. Vom 5. bis 7. Dezember zeigte der Markt der unabhängigen Verlage „Andere Bücher braucht das Land“ die Produktionen von rund 30 Kleinverlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und darüber hinaus eine außergewöhnliche Illustrations-Ausstellung. Zum Begleitpro- gramm gehörten Workshops, Diskussionen mit den Verlegern und Führungen über den Markt unter dem Motto „Kirschen in Nachbars Garten“.

Das Literaturfest München bedankt sich herzlich bei seinen Partnern 2014, Förderern und Sponsoren, insbesondere bei dem Bayerischen Staats-ministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, den Unternehmen DATEV und KONEN, dem Medienpartner Bayern 2 sowie dem Mobilitätspartner MVG.

>> Zum Programm des Literaturfests 2014

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